Mittwoch, 19.06.2024:

POTSTOCK 2024

Yeah, ich habe Urlaub und darf ausschlafen! Behördlich von meinem Mister genehmigt. Natürlich wird ab 7.11 Uhr auf der Baustelle direkt vor unserem Haus der Generator angeschmissen. Ich mache Radio an und ziehe mir die Decke über den Kopf. Um 7.30 Uhr springt mein Mister auf, klemmt sich die müde Lotte zum Gassigang unter den Arm und fährt danach einkaufen. Wie ich bereits 40 Jahre diese morgendliche Hyperaktivität ertragen kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich kann zwar nicht mehr schlafen aber man kann ja viele nutzlose Sachen machen so früh am
morgen im Bett ...

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... z. B. Candy Crush spielen oder die 795. Folge von Law and Order zum 3. Mal sehen. Für mich ist das Qualitytime – einfach mal nix machen, die Zeit sinnlos vergehen lassen. Lotte ist da ganz meiner Meinung und dreht seufzend ihren Flauschbauch nach oben. Grade kann ich das Rennen bei Candy Crush gewinnen und bei Law and Order wird gleich der Übeltäter endgültig überführt, da kommt der Mister wieder. Poltert in die Wohnung, knistert mit der Brötchentüte, öffnet gefühlte 350 x die Kühlschranktür, schimpft über Sachen, die im Weg stehen, lässt was fallen und fragt zum 3. Mal wo ich frühstücken will und ob ich Marmelade haben will (ich will IMMER Marmelade haben) und wenn ja welche (wir haben viele) und dass ich mir die Marmelade selber nehmen soll, er findet nicht die richtige und dann soll ich doch endlich aufstehen ist doch schon halb Zehn! Na und, denke ich, und räkel mich mit der Lotte um die Wette.
Nach dem Frühstück trainieren wir die grade angefutterten Kalorien wieder ab und packen das Auto. Alles, was wir bereits am Sonntag aus dem Keller, vom Hängeboden und aus dem Garten zusammengekramt haben, muss jetzt irgendwie in das Auto. Eine Nachbarin bleibt stehen, beobachtet uns eine Weile und sagt dann: „Na, sieht aus wie Umzug aber ich denke, es geht übers Wochenende campen? Festival?“ Eine andere Nachbarin wirft einen belustigten Blick über alle Kisten und sagt „Ach, ist es wieder so weit? Na dann viel Spaß!“
Um 14.45 Uhr fällt mir ein, dass ich noch die Beerenernte aus dem Garten im Kühlschrank habe und einen Kuchen backen wollte. Leider fängt um 15.00 Uhr das EM-Spiel Kroatien : Albanien an, dass entgegen meiner Annahme total spannend wird und so denke ich erst wieder an den Kuchen, als es im Wohnzimmer anfängt nach angebranntem Teig zu riechen. Bei dem Versuch, den Kuchen schnell aus dem Ofen zu holen, verbrenne ich mir den Unterarm. Die recht große Schramme (die gar nicht groß wehtut) wird mir in den folgenden Tagen noch viel Mittleid und Bewunderung einbringen 😊 Während der 2. Halbzeit knete ich den Hefeteig für das Brot. Hefeteig ist sehr primelig, verträgt keine Kälte, keine schlechte Laune, mag keinen Stress und offensichtlich auch keine spannenden Fussballspiele. Zwar geht der Teig auf aber das Brot geht im Ofen dann zur Seite auf statt nach oben. Das Ergebnis ist dann also mehr so ein Hefefladen. Egal, sowohl der Kuchen als auch das Brot sind essbar und schmecken sogar ganz gut. Der Mister kramt sich so durch die Wohnung, gießt die Blumen auf dem Balkon und ist viel am Handy. Ständig ruft jemand an oder schreibt eine Whatsapp. Wo werdet ihr stehen? Wann fahrt ihr los? Wir wollen mittags da sein. Wir werden leider später kommen. Habt ihr …. mit? Sollen wir …. mitbringen? Von Pothead kommt eine Orgaliste und die Frage, wann wir kommen und wo wir stehen wollen. Ah, nicht Backstage – das ist gut, da wird es nämlich sehr voll werden! Ein paar Sachen werden dann auch noch telefonisch geklärt.
Beim Spiel Deutschland : Ungarn machen wir Pause. In der Stunde bis zum 21.00 Uhr-Spiel werfe ich noch ein paar Sachen auf einen Haufen: Mückenspray, Sonnencreme, Feuchttücher, Gaffa, Tesafilm, Eddings, - Kamera-Akkus aufladen! – Taschenlampe, Regenjacke, Handtücher – wo ist das Topfkopf-Transparent? – Kopfkissen, Schlafklamotten (die wir wie immer unbenutzt zurück bringen), Voltaren (Salbe und Tablette – man wird älter und anfälliger), meine DocMartens für schlechtes Wetter… Um 21.00 Uhr sitzen wir püntklich zum Anstoß Schottland : Schweiz wieder auf dem Sofa. 5 Minuten später ist mein Mister eingeschlafen…

Donnerstag, 20.06.2024, 6.00 Uhr:
Unser Radio geht an. Mein Mister will früh losfahren und weiß ja, wie lange seine Holde braucht um in die Gänge zu kommen. Ich muss noch den Haufen Zeugs und meinen Klamottenkoffer packen. Alle 15 Minuten kommt die Durchsage „Um 9.00 Uhr fahren wir los!“ Um 9.45 Uhr sitzen wir im Auto, um 11.15 Uhr fahren wir in Hohenlobbese auf den Platz.
Es ist noch sehr leer. Auf der rechten Seite, zum Weg hin, ist noch viel Platz. Den Schattenplatz unter den Bäumen hat sich aber schon Wutzow abgesperrt. Wir platzieren uns gleich daneben. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass Rainers Truppe sich dort schon breit gemacht hat. Aber wie bereits im letzten Jahr werden sie nicht kommen. Das Leben läuft bei Ihnen grade nicht so, Verluste mussten verkraftet werden. Scheinbar ist es noch nicht besser geworden. Wir trinken später ein Bierchen auf ihr Wohl und hoffen, dass es ihnen gut geht und sie andere Gründe
haben nicht zu kommen.
Das Wetter ist dieses Jahr perfekt zum Zelt aufbauen und so geht es sehr chillig gut voran. Bevor Susanne und Karsten ein paar Stunden später kommen, haben wir bis auf den großen Pavillon alles aufgebaut, ein Bierchen aufgemacht und sind kurz davor uns zu langweilen. Kaum haben wir zu Viert den Pavillon aufgebaut, kommen in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Leute.
Abends kurz vor der Dämmerung sind wir für heute komplett und haben unser „Dorf“ gut eingerichtet. Die Außenplätze rund um die Wiese sind inzwischen fast alle vergeben. „Wir“ sind dieses Jahr so viele, dass wir uns über den Platz verteilen. Die Luckenwalder stehen gerne links am Feldrand, die Sauerländer, Jule, Suse und Kati möchten lieber hinten am Wald stehen, die Luxemburger und Daniel sortieren sich zu den Luckenwaldern – wir stehen uns genau gegenüber. Da die Mitte noch ganz leer ist, können wir uns gegenseitig beobachten und zuwinken. Auf jeder Seite sind wir mit gut 15 Leuten vertreten – alle zusammen auf einen Haufen wäre dann doch zu viel.
Irgendwann nachmittags kommen uns Jeff und Lutz Boschan besuchen. Lutz erzählt von einem Interview mit Pothead, das er bei Youtube gefunden hat: Der Interviewer fragt Brad und Jeff was der Name Pothead zu bedeuten hat. Er hätte drei Bedeutungen dafür gefunden: Topfkopf, Kiffer und Kabelendverteiler. …!?!?!.... Natürlich lautet die Antwort „Kabelendverteiler“. Wir lachen uns kaputt und denken uns neues Merch aus: T-Shirts mit der Aufschrift KABELENDVERTEILER werden sicher der Renner werden. Roland als Telefontechniker a. D. hält uns dann auch gleich
einen Vortrag über den Sinn und Zweck von Kabelendverteilern. Nach dem dritten Wort sind wir eigentlich alle schon raus aber es macht trotzdem Spaß ihm zuzuhören. Wir haben unseren Running-Gag für dieses Wochenende.
Als Jeff und Lutz wieder weg sind, kommt Jürgen vorbei. Er braucht eine Pause. So einiges ist vergessen worden – z.B. das DJ Pult von Vossi. Aber bisher kann alles noch rechtzeitig rangeschafft werden, Berlin ist ja nicht so weit. Das ist unser Stichwort – wir haben unsere Laken vergessen. Anja kann aushelfen. Fast jeder stellt nun fest irgendwas
vergessen zu haben, aber fast alles davon hat dann eben jemand anderes überzählig und kann aushelfen.
Mein Mister heizt den Grill an und kaum steht das erste Grillgut auf dem Tisch kommt Fotograf Marc Bernot vorbei. Er macht Fotos von dem, was das Potstock ausmacht: den Menschen. Unsere Einladung auf ein Bier und Würstchen nimmt er gerne an. Offensichtlich mundet beides sehr, denn er wird im Laufe der Tage noch öfter bei uns vorbeikommen und wir werden ihn noch öfter einladen. Ist ja schließlich auch genug da, was man mit netten Gästen teilen kann. Zur Dämmerung kommt Daniel rübergeschlendert, Jeff kommt auch wieder und es beginnt ein lustiges Rum-Whiskey- Battle, dass sich bis weit in die Nacht hinziehen wird. Ich gehe irgendwann gegen 1.00 Uhr ins Bett. Gegen 4.00 Uhr werde ich wach und lausche der sinnfreien Unterhaltung vor unserem Zelt. Anscheinend sitzen noch 3 Leute da, ich kann aber aufgrund der Lallerei nicht erkennen, wer es ist. Kurze Zeit später sitzt scheinbar nur noch einer da und man hört, dass derjenige grade am eingeschlafen ist. Ich denke mir, dass es zwar nicht wirklich kalt ist aber wahrscheinlich doch zu kalt um besoffen die restliche Nacht im Stuhl zu schlafen und stehe auf. Ich brauche drei Anläufe um Daniel zu wecken. Schlaftrunken torkeln wir beide quer über die Wiese, schaffen es die Absperrbänder nicht kaputt zu machen und kommen mit vielen Schlangenlinienumwegen nach „nur“ 5 Minuten bei den Luckenwaldern an. Wahrscheinlich haben wir wenigsten Einen mit unserer stundenlangen Gute-Nacht-Sagerei wach gemacht, aber so ist das nun mal nachts auf dem Potstock.

Freitag, 21.06.2024, 7.00 Uhr:
Die übliche Weckzeit auf dem Potstock. Egal, wie das Wetter draußen ist, im Zelt wird es warm. Und wärmer. Und heiß. Und dann unerträglich. Außerdem ist es eine gute Zeit um auf Toilette zu gehen, weil alle anderen – jedenfalls die meisten – noch schlafen. Mein Mister beginnt gleich wieder mit seiner üblichen morgendlichen Aufräumerei und macht uns dann einen Bröselkaffee. Später wird es einen von Susi und Benny handgefilterten Kaffee geben. Die Beiden sind dieses Jahr mit einem Schlafzimmeranhänger gekommen. Eine silberne Kiste mit Bett und Mini-Schrank,
super isoliert und einfach nur der Knaller. Wir sind alle neidisch. Da sie am Sonntag gleich noch zum nächsten Festival weiterfahren, ist das natürlich eine geile Anschaffung – man spart das leidige Zelt auf-, ab- und wieder aufbauen.
Im Laufe des Vormittags kommen Kuni und Kathrin. Kuni fährt eine Weile mit seinem Camper quer über den Platz um alle zu begrüßen. Am Ende stellt er sich uns gegenüber und wir setzen uns erstmal alle zusammen. Wir haben noch ein paar Geburtstagsgeschenke für ihn. Suse hat u. a. eine Packung Fotokarten für ihn eingepackt, mit denen wir eine ganze Weile Spaß haben. Inzwischen ist aus dem bedeckten Himmel eine bedrohliche Wolkendecke in allen Grautönen geworden. Am Horizont sieht man Blitze, ein Donner ist auch zu hören. Es fängt an zu regnen, dann folgt ein kapitaler Wolkenbruch. Wer jetzt noch auf der Autobahn ist, gerät in ein heftiges Unwetter. An unserer Wiese geht das erste Gewitter links vorbei, das zweite zieht rechts lang. Wir bekommen nur den Regen ab. Da die meisten dieses hässliche Wetter lieber in ihrem Camper/Bus/Anhänger verschlafen, gehen mein Mister und ich und Rico + Janet ein bisschen übers Feld und gucken uns mal „Backstage“ um. Die Pokale müssen unterschrieben werden und für unsere Wundertüten haben wir auch noch ein paar Sachen, die mit Autogrammen aufgewertet werden sollen.
Brad und Jeff haben trotz des Wetters sehr gute Laune. Brad freut sich auf seinen abendlichen Auftritt als Bradcaster und beide sind sehr gespannt, wie das Konzert von Treedeon ankommen wird. Brad stellt uns auch gleich seine neue Gitarre vor. Das gute Stück hatte er Anfang des Jahres bei der Schließung von Just Music erstanden und ist seitdem ganz verliebt. Abends wird er sie dann auch ordentlich in Szene setzen und dafür extra seinen weißen Anzug anziehen. Wir stehen noch eine Weile unter den Campermarkisen, quatschen und schippen hin und wieder die sich sammelnden Wasserpfützen vom Dach. Dann ist es Zeit den Grill anzuschmeißen – und Marc Bernot ein Würstchen anzubieten.
Mein Mister muss zeitig wieder zurück, weil er zusammen mit Ivo den Merchstand aufbauen muss. Heute werden allerdings nur die Potstock-TShirts verkauft. Treedeon braucht schließlich auch ein wenig Platz.
Später schwärmt mir mein Mister vor, wie nett die Treedeon-Leute sind, vor allem Yvonne. Ich verpasse ein Kennenlernen, aber ich bin ja auch für die Fans zuständig.
Wie auch schon in den letzten Jahren füllt sich der Platz anfangs nur zögerlich als der Bradcaster anfängt. Schließlich lockt er aber doch immer wieder alle an und am Ende ist der Platz vor der Bühne gut gefüllt und die Resonanz diesmal noch begeisterter. Am Merch gibt es Nachfragen nach einer Bradcaster-CD. Ich denke, es haben sich immer noch nicht alle daran gewöhnt, dass bereits am Freitag ein Konzert stattfindet, sind noch am Grillen, entsprechend überrascht was da vorne abgeht und kommen daher erst später.
Zu Treedeon teilt sich die Masse wieder. Einigen ist es zu heftig. Aber die meisten sind sehr begeistert. Ich gehe im Kopf „unsere“ Leute durch und überlege, wem das wohl gefällt und wem eher nicht. Ich denke 2/3 moshen, 1/3 ist weg. Neugierig gehe ich zu unserem Platz um zu gucken, ob ich recht habe. Tatsächlich habe ich richtig geschätzt. Wo ich nun mal hier bin, kann ich mir auch einen gepflegten Cuba Libre gönnen und einen Moment ausruhen. Die Mucke ist hier am Platz nur unwesentlich leiser als vor der Bühne und so werde ich bis zum Konzertende sitzen bleiben und auch DJ Yeti Soundsystem muss ohne meine Tanzkünste auskommen. Ich bin müde….

Samstag, 22.06.2024, 4.00 Uhr:
Es regnet. … Und es tropft. … Auf das Fußende meiner Liege!!!
Allerdings nur sehr, sehr selten, sehr kleine Tröpfchen. Also nicht wirklich der Rede wert aber trotzdem… Offensichtlich werden nach 12 Jahren die Nähte vom Zelt ein wenig porös. An der Stelle, wo eine Aufhängung für die Befestigung des Innenzeltes an dem Gestänge angebracht ist, kreuzen sich auch die Nähte. Hier sammelt sich das Wasser und läuft dann ganz langsam an dem Hacken herab, an dem man eine Lampe aufhängen kann. Wir werden es wohl mal neu imprägnieren müssen. – Dejavu! Das hatte ich letztes Jahr auch schon gedacht und dann vergessen. Ich sehe nicht viele Chancen, dass das dieses Jahr anders sein wird und schlafe wieder ein.
6.00 Uhr: Es regnet immer noch. Mein Mister ist auch wach. Wir stehen auf und beginnen unser Potstock- Morgenritual: aufräumen. Etwas, was wir zu Hause nie machen würden – morgens aufräumen. Streng genommen wird bei uns sowieso nur aufgeräumt, wenn Gäste kommen. Zum Glück kommen oft Gäste. Das ist wahrscheinlich auch das Geheimnis: Hier in unserem kleinen Topfkopf-Camper-Dorf haben wir auch Gäste. Das treibt an…
Heute müssen wir uns ranhalten: Wundertütenverkauf, Fußballturnier, Grillen, Konzert.
Das Grillen muss heute Tomas übernehmen. Mein Mister muss vom Turnier gleich zum Merch. Tatsächlich wird unser Freund Tomas abends sehr meditativ vor dem Grill sitzen, jedes Würstchen mit viel Hingabe drehen und sich wahrscheinlich das Fußballturnier noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Oder einfach froh sein, dass er jetzt nach den Spielen vor dem warmen Grill seine Knochen ausruhen kann. 😉 (Die Müllers werden den 2. Platz holen mit dem „echten“ Thomas Müller und dem „falschen“ Tomas, der auch einen anderen Nachnamen hat.)
Gegen 11.00 Uhr hat es aufgehört zu regnen und wir rüsten uns für den Wundertütenverkauf. Ich packe unseren Wagen voll mit den ganzen Wundertüten und den Taschen, die wir diesmal gemacht haben: selbst gebatikt (und dabei selber die Badewanne versaut), Susi hat geplottert und der Mister hat die Schriftzüge draufgebügelt. Das Ergebnis hat uns so gut gefallen, dass wir auch gleich noch ein paar T-Shirts gemacht haben. Die 12 Stück sind wir dann auch ganz schnell gegen Spende bereits vor unserer Verkaufsrunde los. Grade rechtzeitig trifft Franzi ein, die
eine tolle Verkäuferin ist und dringend gebraucht wird. Wir wollen gegenüber im Gang am Feld anfangen aber bereits auf dem Weg dahin werden wir ein paar Tüten los. Als wir oben am Wald ankommen, wird es langsam eng mit den Tüten für Erwachsene, von den Taschen sind auch nicht mehr viele übrig. Die Potahontas, die Knicklichter-Truppe und die Pothead-Junkies bekommen die letzten Erwachsenen-Tüten, greifen aber auch bei den Kindertüten zu. Da sind schließlich auch schöne Sachen drin. Bis wir wieder bei uns landen, ist der Wagen leer. AUSVERKAUFT! 😊 Ich binbegeistert. Das Geld wird übrigens in den Druck eines neuen Headletter-Heftchen angelegt werden. Das muss allerdings erst noch geschrieben werden. Wird also noch eine Weile dauern.
Die Zeit drängt, Rico + Janet müssen den Mister einsammeln und zum Fußballplatz. Dieses Jahr hat es mit den Anmeldungen der Mannschaften nicht so geklappt und so wissen wir noch gar nicht, wie viele Teams überhaupt zusammenkommen.
Aber soll Rico doch selber erzählen wie es gewesen ist:
Liebe Leute,…liebe Mannschaften und Fans und liebe Zuschauer… auch das diesjährige POTSTOCK- Fußballturnier stand völlig im Zeichen des fairen und sportlichen Kampfgeistes. 5 Mannschaften, die am Ende alle auf dem ersten Platz standen - eben nur unterschiedliche Preise gewonnen haben.Ob groß, ob klein, ob jung oder alt….ihr habt alle begeistert mit euren Leistungen. Das Ergebnis des Turniers:
PLATZ 1 (5): POTAHONTAS
Jahrelanges Training wird belohnt! Wenn WILSON als Tormann noch das Laufen lernt, ist die Sache perfekt …. also: nach dem Rauchen kommt das Laufen
PLATZ 1 (4): TRAKTOR POTSTOCK
Das Debüt einer Mannschaft mit diesem genialen Namen war ganz großes Kino. Ihr habt viele Herzen erobert! Bleibt am Ball, es lohnt sich immer.
PLATZ 1 (3): FC VERFATZ DICH
Das altbekannte Team hat den Weg zum Platz nach Jahren mal wiedergefunden! Sie sind verjüngt angetreten und haben sich erfolgreich präsentiert - so kann es weitergehen.
PLATZ 1 (2): DIE MÜLLERS
Eine Augenweide für jede MÜLLERSFRAU, da möchte man gern Korn in der Mühle sein. Ihr wart fantastisch! Respekt für diese Leistung an den Spieler: ... MÜLLER !
PLATZ 1 (1): 1.FC WUTZOW
Jedes Jahr dabei…. den Platz in roten Nebel verwandelt… ein eingeschworenes Team… fair und bodenständig trotz Heimvorteil… und mitunter beim Tore schießen schneller als die Feuerwehr… das rockt!
Wir danken euch allen... den Mannschaften, den Zuschauern und Fans, herzlichst für dieses tolles Erlebnis auf dem „englischen Rasen in Hohenlobbese“, der nun wieder in seiner Bestimmung der Milchviehzucht übergeben wird, und hoffen natürlich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Wir freuen uns auf euch. In diesem Sinne: ROCK ON!
Am Feldrand treffe ich Daniel Pepper. Daniel fotografiert seit letztem Jahr auch auf dem Potstock. Wir schaffen es zwar uns ausgiebig zu schreiben, rennen aber immer gerne an einander vorbei. Auch diesmal war ich schon vorbei als ich im letzten Moment sehe, wer da so intensiv auf seine Kamera starrt. Das Turnier ist grade vorbei und so haben wir Zeit um einmal ausgiebig zu quatschen. Daniel ist auch wieder ganz begeistert vom Potstock, vom Turnier, von den Leuten, vom Konzert gestern und überhaupt….
Auf dem Weg zu unserer Hood komme ich an der Versorgungsstation vorbei. Eine lange Schlange steht vor dem Imbissstand. Die Tische sind fast alle besetzt. Das Essen sieht aber auch wirklich gut aus und ist bezahlbar. Ich treffe Kai, den alten Backliner von Pothead, und darf bei ihm ein paar Pommes naschen. Die sind schön knusprig und würzig, lecker. Wir bleiben eine Weile auf einer Bank neben den Mischpulten, sitzen und quatschen – schließlich haben wir uns eine ganze Zeit lang nicht mehr gesehen. Plötzlich kommt eine – wie ich finde – leichte Windboe und
Jürgens Pavillon, der die Pulte schützen soll, wird in die Luft befördert. Ein Case fällt um. Für 3 Sekunden ist Chaos, dann ist alles wieder ruhig. Der Pavillon war mit Kabelbinder angebunden, die sind durchgerissen, sonst ist aber kein Schaden zu bemängeln. Wir haben alle einen ganz schönen Schreck bekommen und sind sehr beeindruckt von der Kraft einer Windboe, wenn sie im richtigen Winkel einen Angriffspunkt findet. Kai und ich haben drei Meter daneben gesessen und haben nur einen leichten Hauch gespürt! Nicht auszudenken, wenn es die guten Pommes weggeweht hätte!
Am späten Nachmittag/frühen Abend sehe ich Robert und Jeff übers Feld flanieren. Wir haben grade den Tisch mit fertigem Grillgut voll und so hält sie keiner von uns auf.
Später am Abend, pünktlich zum Konzert, dämmert es so langsam in eine schöne lauschige Nacht. Das Wetter verhält sich unauffällig und überlässt die Bühne den drei Potheads. Die beginnen den Abend mit einer Begrüßung des Publikums bevor sie mit einem vorzüglich wuchtigen Sound gefühlt ganz Potsdam-Mittelmark beschallen. Nach 24 Songs in großartigen Versionen (einzig Bombay hängt ein bisschen durch) kommt noch eine Zugabe aus … 13 !!! Songs. Darunter ein Jam und endlich wieder All Those Memories, Angry Sun, Desiccated Soup und Mr. America. Nach
diesem fulminaten Set aus 37 Songs werden wir mit A King An Inch und Detroit endgültig verabschiedet. Whow! Das hatten wir schon sehr lange nicht mehr. Wir sind alle zu Recht total begeistert.
Das Set von DJ Vossi gerät diesmal ungewöhnlich kurz. Durch das lange Pothead-Konzert fängt er schon später an. Als ich gegen 2.00 Uhr mein müdes Haupt aufs Feldbett lege ist plötzlich Schluß mit Vossi-Mucke. Ich nehme mal an, dass tatsächlich die meisten durch das Konzert gestern und das lange tolle Pothead-Set heute einfach müde und satt waren und gar nicht mehr so viel Energie zum Tanzen hatten. Ein einzelnes offensichtlich männliches Exemplar hat allerdings noch sehr viel Energie und brüllt nach Zugabe bevor er anfängt noch sehr sehr lange selber die ganzen Klassiker zu schreien. Ich schwanke zwischen Bewunderung und Mordgelüsten. Bei einem völlig übersteuert gekrächztem Song von System Of The Down schlafe ich dann endlich ein.

Sonntag, 23.06.2024
Keine Ahnung mehr, wann wir wach waren. Ich erinnere mich nur noch, dass der Sonntag ein sehr schöner und chilliger Tag gewesen ist. Mein Mister und ich sind erst am Nachmittag und so ziemlich als Letzte vom Platz gefahren. Bis dahin haben wir sehr langsam unsere Sachen zusammengepackt und dazwischen immer irgendjemanden verabschiedet.
10 Tage später schreibt mich Jule an und fragt, wann denn endlich der Bericht zu lesen sein wird. Ich habe noch nicht mal damit angefangen. Es droht das selbe Desaster wie im letzten Jahr, wo ich einfach keinen Potstock-Bericht zusammenbekommen habe. Es fehlte an Zeit und Inspiration. Dabei war im letzten Jahr so viel anders und es hätte viel zu erzählen gegeben. Aber vielleicht ist es das auch. Manchmal ist es nicht einfach, alle Eindrücke unter einen Hut - oder besser in ein Document - zu bekommen. Ich frage deshalb Jule zurück, ob sie denn
ein paar Stichpunkte für mich hat, die ihr wichtig sind. Die Antwort war inspirierend und soll hier als Fazit zitiert werden:

Nun … wenn ich jetzt eine Mindmap erstellen sollte, würde mir einfallen:
- wie schön es war, zu sehen, um wie viele tolle Menschen die Pothead-Familie im letzten Jahr wieder bereichert wurde.
- Wie schön das Gefühl ist, Morgens, nach einer Nacht mit guter Musik, zum Lager zu wandern, das Vogelgezwitscher im Ohr und die nahende Morgendämmerung im Blick.
- Ich denke an ganz viele freundliche Dudes und Dudettes die immer ein kühles Bier und paar nette Gespräche auf Lager haben.
- Komplimente werden beim Vorbeilaufen verteilt, ohne Hintergedanken. Jeder hat das Ziel, dem anderen eine gute Zeit zu bescheren… völlig egal ob man sich jemals wiedersieht.
- Ich denke an aufgeklebte Bärte, die ich noch Tage später, zusammengerollt in frisch gewaschener Wäsche oder am Wohnwagen wiederfinde (Sie kleben übrigens immer noch!)
- Ich denke an das Schmunzeln, welches ich auf den Lippen habe, wenn man Sonntagmorgens lauscht, wie unterschiedlich die Menschen schnarchen können (und wie laut!). Hört man genau hin, so hat das ganze fast einen symphonischen Charakter.
- Ich denke daran, wie schön und normal es ist, wenn die Band sich nach einem erfolgreichen Auftritt unter die
Menge mischt ( und sogar der Schlagzeuger mal das Tanzbein schwingt!).
- Ich denke an tolle, tiefsinnige Gespräche, die von der Wirkung des Alkohols abgelöst werden und dazu führen, dass ich mich zu späterer Stunde unbefugt noch einmal auf Heldenreise begebe und Susi ein ganzes Rettungsteam zusammenstellt, um mich zu suchen. Und wir zwei uns am Ende unverhofft am Klo-Container wiedertreffen.
- Ich denke daran wie glücksseelig ich in meine Leberwurstschnitte beiße, der Abend fröhlich ausgewertet wird und leise sich der Gedanke von „hier ist die Welt noch in Ordnung“ breit macht. Da ist keine Melancholie wie sonst am Tag nach dem Konzert, sondern fast schon die Freude aufs nächste Jahr.
- Das alles lässt mich ein überschwängliches Gefühl von Freiheit in meiner Brust spüren, was noch lange, lange nach dem Potstock-Wochenende nachwirkt (hoffentlich bis zum nächsten Auftritt).
Dem ist, glaube ich, nichts mehr hinzuzufügen.
Wir sehen uns 2025 – bis dahin…. ROCK ON!

Endlich wieder normale Leute

Potstock 2022

„Nee, Andi, die Packerei und der Scheiss mit den Klos und wieder pennen im Zelt… lass ma, da hab ick keenen Bock druff.“ Wir gucken uns entsetzt an, bis eben war Daniel unser Freund….

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„Hahahahah…. Quatsch….natürlich kommen wa mit. Sind ja schon seit letzter Woche am planen und packen!“ Och, puh, man sollte an seinen Freunden nicht zweifeln. Zweifeln müssen wir nur an der Technik, sowohl Daniels als auch unser Auto zicken rum. Wir schwenken kurzerhand auf einen Mietwagen um, Daniel schraubt so lange, bis sein Pickup wenigstens einigermaßen fit ist. Donnerstag gegen Mittag geht es endlich los…
Auf dem Konzertgelände an der Scheune stehen schon eine ganze Menge Camper, Brad ist in diesem Jahr auch schon seit Mittwoch da. Da Siggi nicht mehr im Team ist, kümmert er sich nun selbst um die Organisation. Seine Soundmaschine mit den 98000 Kabeln hat er bereits aufgebaut und probt zwischendurch immer ein wenig. Als Bradcaster wird er am Freitag wieder für das Abendprogramm sorgen. Es ist wieder sehr heiss. Wir lassen uns viel Zeit mit dem Aufbau, trotzdem bin ich abends todmüde und verende relativ zeitig auf dem Feldbett.
Ich träume: Nach zwei Jahren Potstock-Abstinenz wollen alle die besten Plätze haben. Während die Männer die Streitigkeiten mit wilden Grillspießkämpfen ausfechten, werfen wir Frauen das Grillgut schon mal auf die von der Sonne aufgeheizten Autos, so dass wir anschließend gleich alle gemeinsam essen können. Mit vollgefressenen Bäuchen und total besoffen vom warmen Bier fallen wir uns alle in die Arme und feiern 3 Tage durch.
So klärt man territoriale Streitigkeiten, denke ich und wache auf.
Leider ist es erst 3.00 Uhr. Unser Nachbar hat noch recht laut ganz gute Mucke an, aber ansonsten ist nix los. Ich nutze die Gelegenheit und gehe am Feldrand pinkeln. Die wenigen Dixies sind dieses Jahr schlecht verteilt, der Weg in der Nacht einfach zu weit. Außerdem kann der trockene Boden ja ein wenig Flüssigkeit vertragen. Trotz der Hitze am Tag hat es sich zur Nacht sehr abgekühlt. Ich ziehe mir einen Pullover und Socken über und kuschle mich wieder in den Schlafsack.
Ich träume: Unser Leihwagen ist so groß, dass wir ihn gegen eine kleine Spende an eine Familie vermietet haben, die extra aus den USA angereist sind. Sie sind allerdings schlecht gelaunt. Blühende Landschaften sind ihnen versprochen worden und nun sitzen sie in einem Transporter mitten in der furztrockenen Brandenburger Steppe. Irgendjemand verliert die Nerven, öffnet die Hähne am Wassertank und flutet das Gelände.
Ich werde wach, weil ich das Gefühl habe, mein Feldbett mit meinem Schweiß zu fluten. (Der Wassertank steht dafür jedenfalls diesmal zu weit weg, eben leider nicht mehr in der Mitte des Geländes.) Es ist 7.00 Uhr und schweineheiss im Zelt. Draußen sitzt Potbert, ein wenig zerknittert von einer schlaflosen Nacht, Dank unseres musikbegeisterten Nachbarn. Alle anderen schlafen noch. Selbst Doreen, die ihr Feldbett tatsächlich in unserem Auto aufgeschlagen hat. Dank schneeweißem Bettbezug sieht das aus wie ein Lazarettbett und ich grusele mich jedesmal ein bisschen, wenn ich am Auto bin.
Für zwei Sekunden kann ich meine amerikanische Traumfamilie verstehen. Es ist schon morgens viel zu warm, der Boden ist knochentrocken, das Gras piekst, der Staub sitzt schon nach der ersten Nacht in allen Poren, die Toilettensituation ist wieder mal schlecht, zu allem Überfluss drängt sich auch noch ein Heuschnupfen auf, die Nase läuft, die Stimme wird heiser. Aber wenn ich mich umgucke, dann sehe ich … ENDLICH WIEDER NORMALE LEUTE! Gott, was habe ich diesen ganzen Mist und all diese Menschen hier vermisst. Das hier ist ein anderer Kosmos. Ein Fuß hinter das Ortsschild von Hohenlobbese gesetzt und die Welt ist friedlich und geerdet. Hier reduziert sich alles auf das Wesentliche: essen, trinken, quatschen, gemeinsam etwas spielen und Musik.
Aber nach zwei Jahren Pandemie ist natürlich nicht mehr alles so, dass man nahtlos an 2019 anknüpfen kann. Der Platz füllt sich erschreckend langsam. Am Freitagmorgen ist noch so viel frei, dass wir schon Zweifel bekommen, ob genügend Leute zum Konzert kommen werden. Eine gar nicht so kleine Menge Leute werden nicht kommen, weil sie sich im letzten Moment doch noch mit Corona angesteckt haben. Inzwischen heißt das zwar meistens nur noch ein paar Tage mehr oder weniger schwere Erkältung aber man will ja nicht als Superspreader über den Platz stolzieren.
Die Kneipe „Zur Erholung“ ist diesmal geschlossen. Warum lässt sich nicht ergründen. Dafür haben sich der Heimatverein und die Freiwillige Feuerwehr ins Zeug gelegt und verkaufen Freitag und Samstag Essen und Trinken. Ist lecker, klappt hervorragend. Danke dafür!

Die Vorbereitungen waren diesmal auch eher kurz und knapp. Noch am Jahresanfang war alles unsicher. Wer will schon viel Energie und Geld einsetzen, wenn dann am Ende wieder alles abgesagt werden muss. Nun läuft endlich wieder alles an und dann ist das System überfordert. Es gibt zu wenig Leute für den Bühnenaufbau, die Technik, die Security etc., das Equipment, die Presswerke und die Druckereien sind überbucht. Die Terminverschiebung vom Potstock vom 2.7. auf den 25.06. hätte fast zu einem Unplugged-Konzert geführt. Aber zum Glück hat Pothead eine große, treue Crew um sich herum, die im Ernstfall jede Kohle aus dem Feuer holen können.
Der Freitag ist ebenfalls sehr heiß und schlunzt so vor sich hin. Wir machen einen kurzen Spaziergang durchs Dorf, aber es ist einfach zu heiß. Jeff, Robert und der Rest der Pothead-Crew ist inzwischen eingetrudelt. Wir begrüßen alle und halten ein kurzes Schwätzchen. Vor allem mit Steffen Heinrich, der morgen ein letztes Mal für Pothead den Ton machen wird. Wir sind jetzt schon traurig.
Das Feld füllt sich weiterhin nur langsam, es kommen uns wirklich Zweifel. Als Brad am Abend mit seiner Soundmaschine und Gitarre auf die Bühne kommt, dauert es eine Weile, bis der Platz vor der Bühne sich füllt. Viele Kinder tummeln sich rum und tanzen zur Musik vom Bradcaster. Der Nachwuchs aus dem Pothead-Kosmos darf bei Jürgen am Lichtpult sitzen und übernimmt am Ende die Arbeit komplett. Alle flachsen rum: Die Kinder haben Talent, Jürgen wird sich morgen anstrengen müssen :-)
Brad´s Performance lockt am Ende dann doch genug Leute an und wird euphorisch beklatscht.

Ich träume: Brad steht auf der Bühne, trinkt mangels Bier eine Tasse Hanf-Tee. An seiner schweißnassen Stirn klebt ein Fetzen Papier-Falthandtuch und wir machen ihm wilde Zeichen deswegen. Aber bevor er es selber bemerkt, knallt die Sicherung raus, alles ist dunkel und still. Die paar Leute vor der Bühne beleuchten schnell alles mit Knicklichtern. Die Papier-Falthandtücher haben sich über die ganze Bühne verteilt, weswegen man den von der Decke herabfallenden Balken nicht gehört hat, der das Drumset zerstört hat. Plötzlich kommt ein Schwarm Junikäfer, die ein melancholisches „He is a jolly god fellow“ brummen, sich um den Tonmann Steffen Heinrich scharen und mit ihm wegfliegen. Jemand holt eine Soundbox und wir machen zusammen mit Brad, Jeff und Robert Pothead-Karaoke. Wir formen aus unseren Wundertüten kleine Pappmaché-Bälle, die wir durch die übersichtliche Menge werfen. Unsere selbstgeklöppelten Pothead-Autoaufkleber bleiben an der einen oder anderen Stirn kleben.

Unser Nachbar ist inzwischen zum Technoman mutiert, der mit einer Maske im Gesicht die ganze Nacht wieder Potberts Camper beschallt hat. Aber die frischen Brötchen, die diesmal hier verkauft werden, bessern seine Laune wieder. Während wir uns bereit machen für den Wundertüten-Verkauf und das Fußballturnier füllt sich der Platz endlich. Bis zum frühen Nachmittag ist alles voll und auch die Straße ist wieder vollgeparkt.
Unsere Wundertüten verkaufen sich wie geschnitten Brot. Die darin enthaltenen Wasserbälle werden später beim Konzert durch die Menge geworfen.
Das Fussbalturnier läuft diesmal nur mit 6 Mannschaften, was bei der Hitze aber ganz gut ist. Blitzeblau, BFV Promille und Stowiebo werden schmerzlich vermisst, aber trotzdem haben alle wieder viel Spaß. Die kaputten Netzfetzer treten mit 5 Thomas Müller an (von denen einer sogar echt ist), die Potahontas können endlich den Bann brechen und werden Vorletzter statt wie sonst Letzter und die Stolperknaben füllen alle mit einem teuflisch pfeffrigen Schnaps ab. Es gewinnt der FC Wutzow vor Team Jauche. Den 6. Platz belegt Piggs Peak
Auf der Bühne werden später tatsächlich die Handtücher vermisst aber die Sicherung wird halten und auch genug Bier wird da sein. Die Jungs treten diesmal mit ihren schicken schwarzen Pothead-Hemden auf und eröffnen mit … ich weiss es nicht mehr, weil ich vom Konzert tatsächlich nur wenig mitbekomme. Es gibt was mit den Fotopässen zu klären, ständig suche ich irgendjemanden, treffe und begrüße jemand anderes, jemand braucht eine kleine Wiederbelebung (Selters zwischen 20 Bieren kann Wunder wirken). Hin und wieder kann ich mal ein paar Minuten zur Bühne gucken, bleibe aber ahnungslos an welcher Stelle wir uns befinden… Setlisten auszudrucken - daran hat diesmal keiner gedacht. Naja, wenn das alles ist, was am Ende vergessen worden ist... Geschadet hat es nichts, das Konzert war das i-Tüpfelchen auf ein super entspanntes und schönes Wochenende mit
ENDLICH WIEDER NORMALEN LEUTEN!

Steffen Heinrich wird noch offiziell während des Konzertes verabschiedet. Wir können uns nicht erinnern, dass Brad je so viel gesprochen hat auf der Bühne. Die Junikäfer tragen ihn nicht fort, aber Steffen wird kurz nach dem Konzert abgeholt und entschwindet ohne viel Brimborium in der Brandenburger Nacht. Wir werden ihn vermissen. Aber:
Da hilft kein Schätzen, Raten, Dichten,
man muss sich nach den Fakten richten.

Zum Abschluss noch ein Rat für Dich, mein Freund:

Trinke nie beim Baden Wein,
sonst brichst Du Dir das Wadenbein.

Wir sehen uns!

Weitere Fotos auf: Flickr

Potstock 2019

Schwupps ... Schon wieder vorbei :´-(

Mächtig schön ist's gewesen bei perfektem Wetter. Den Bericht und Bilder gibts wieder bei Flickr.

Es grüßt herzlich
Mrs Pophead

Potstock 2018

Der Potstockbericht ist fertig und genau wie die Fotos bei Flickr zu finden:

Es grüßt herzlich
Mrs Pophead